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05.10.2024
Von Erfolg und Stolz
Q-Day: Wann bist und erfolgreich und woran machst du es fest?
Der Vergleich mit anderen und deren Erfolgen kann einen tiefgreifenden Einfluss auf das eigene Verständnis von Erfolg und das eigene Wohlbefinden haben. Oft bleibt man durch den Vergleich „im Außen“ verhaftet, anstatt sich auf die eigenen Werte, Ziele und den persönlichen Fortschritt zu konzentrieren. Dies kann zu einem Kreislauf von Unzufriedenheit, Neid und Selbstzweifeln führen.
Was bedeutet für dich Erfolg bzw. erfolgreich sein? Ist Erfolg immer ein Erreichen großer Meilensteine? Oder sind es die kleinen Schritte, die den wahren Unterschied machen? Für mich bedeutet erfolgreich sein, wenn ich täglich meinen Werten folge und bewusst die Fortschritte sehe, die mich näher an meine Ziele bringen – egal, wie klein sie erscheinen mögen.
Es sind die Momente, in denen du durchhältst, auch wenn es schwer wird, und die Herausforderungen als Lernmöglichkeiten erkennst. Wenn ich in stressigen Zeiten Balance finde und mir Pausen gönne, feiere ich das als Erfolg.
Doch letztlich liegt dein Erfolg nicht im Vergleich zu anderen, sondern darin, dass du dich kontinuierlich weiterentwickelst, wächst und deinen eigenen Weg gehst.
Erfolg ist für mich nicht das große Finale, sondern das bewusste Erleben und Wertschätzen der kleinen Erfolge im Alltag – der kleinen Schritte, die mich immer wieder daran erinnern, dass ich auf Kurs bin.
Um die eigenen Erfolge zu erkennen, zu würdigen und anzuerkennen, ist eine gesunde Mischung aus Zutrauen und Selbstbewusstsein nötig. Doch oft ist es eine Herausforderung, dies zu tun, insbesondere wenn Zweifel oder äußere Einflüsse das Selbstbild trüben. Ansätze aus dem NeuroEmbodiment und dem systemischen Coaching können tiefgreifende Werkzeuge bieten, um diese Prozesse zu unterstützen und nachhaltig zu gestalten, indem du innere Reflexion und körperliche Verankerung integrierst.
Deine eigenen Maßstäbe für Erfolg zu definieren und umzusetzen, ist ein kraftvoller Prozess, der dir ermöglicht, ein Leben nach deinen eigenen Werten und Zielen zu gestalten. Dies erfordert Klarheit über das, was dir wirklich wichtig ist, und die Fähigkeit, dich von äußeren Einflüssen und gesellschaftlichen Normen zu lösen.
Natürlich wollen wir alle erfolgreich sein, aber was heißt das eigentlich? Wenn jemand gesetzte Ziele erreicht? Der Duden sieht Erfolg als „positives Ergebnis einer Bemühung“ oder „das Eintreten einer beabsichtigten Wirkung.“ Ich würde sagen es kommt darauf an welche Ziele wir uns setzen. Für mich ist Erfolg etwas ganz Individuelles (Hier beziehe ich mich auf den persönlichen und individuellen Erfolg, nicht auf den organisatorischen!), da auch unsere gesetzten Ziele nur ganz individuell durch uns erst definier-, form- und artikulierbar werden. Schließlich zwingt uns niemand den Marathon zu laufen, jeden Tag Sport zu treiben, unsere Ernährung umzustellen, das Buch zu lesen, usw. Erfolg ist auch kein Glücksfall, der uns widerfährt und wir einer höheren Macht oä. Tribut zollen müssen.
Wir selbst machen unseren Erfolg! Unser Erfolg wird maßgeblich durch unsere eigenen und individuellen Ziele bestimmt und auch nur daran lassen sie sich messen. Und am allerbesten ist die Tatsache, dass wir es selbst in der Hand haben, wie wir diese erreichen wollen. Erfolg hat jedoch auch etwas mit einem aktiven Handeln zu tun, für das wir ebenfalls selbst verantwortlich sind. Schließlich, wie bereits erwähnt, besteht das Leben nicht aus Dingen, die uns passieren. Charles Swindoll passt hier gut mit seiner Formulierung hinein: „Leben ist zu 10 Prozent was passiert und zu 90 Prozent wie wir reagieren.“ Und wie erleichternd ist es dann doch auch scheitern zu können und bestenfalls sich dies auch noch zu erlauben. Denn was wären wir ohne unser Scheitern? Was wären wir ohne Niederlagen? Wahrscheinlich faule Nichtsnutze, ohne die geringste Idee des Vorankommens, des Lernens und Wachstums. Erfolg ohne Rückschläge gibt es nicht. Sie gehören zusammen, wie die Luft zum Atmen! Überwundene Rückschläge machen den Erfolg umso größer. Das Gegenteil von Erfolg ist also nicht Misserfolg, sondern das wahre Gegenteil von Erfolg ist Nichtstun! Und wir kennen den Spruch alle und genau deshalb steckt so viel Wahrheit in ihm: Wer nichts wagt, kann auch nie gewinnen.
Die eigene Resilienzfähigkeit ist eng mit „erfolgreich sein“ verknüpft, weil Resilienz eine entscheidende Fähigkeit ist, um Herausforderungen, Rückschläge und Krisen zu bewältigen, die auf dem Weg zum Erfolg unvermeidlich auftreten. Denn Erfolg bringt oft auch Druck mit sich. Je größer die Verantwortung und die Ziele, desto mehr Stress und Unsicherheit können auftreten. Auf der Ebenen des Nervensystems eine verständliche Reaktion, laufen wir doch selten erfolgsverwöhnt durch die Lande und kennen uns besonders gut aus im Erfolgreich Sein. Daher ist auch eine emotionale Stabilität für den Erfolg wichtig, da negative Emotionen wie Angst, Zweifel oder Frustration schnell zu einer Blockade werden können, wenn sie nicht richtig gemanagt werden.
Die innere Haltung und das „Sein“ spielen also eine zentrale Rolle für den eigenen Erfolg. Was wir über uns selbst denken, wie wir die Welt betrachten und welche Überzeugungen wir über Erfolg haben, beeinflusst nicht nur unser Handeln, sondern auch, wie wir Herausforderungen und Chancen begegnen. Wer sich selbst vertraut, traut sich mehr zu und kann besser mit Unsicherheiten umgehen. Schließlich ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu erkennen und zu verstehen essenziell, um die innere Haltung zu steuern. Wer sich seiner Gefühle und Reaktionen bewusst ist, kann bewusster handeln, anstatt sich von impulsiven oder negativen Emotionen leiten zu lassen. Selbstwirksamkeit, Selbstwahrnehmung und Selbstregulation sind elementare Fundamente für den eigenen Erfolg und die Einstellung auf die Dinge.
Der Vergleich mit anderen und deren Erfolgen kann einen tiefgreifenden Einfluss auf das eigene Verständnis von Erfolg und das eigene Wohlbefinden haben. Oft bleibt man durch den Vergleich „im Außen“ verhaftet, anstatt sich auf die eigenen Werte, Ziele und den persönlichen Fortschritt zu konzentrieren. Dies kann zu einem Kreislauf von Unzufriedenheit, Neid und Selbstzweifeln führen. In unserer Gesellschaft ist der Vergleich ein gängiger Mechanismus, um den eigenen Wert oder den eigenen Erfolg zu messen. Erfolg wird oft durch externe Merkmale definiert: finanzieller Reichtum, beruflicher Status, soziale Anerkennung. Diese äußeren Indikatoren scheinen greifbar und messbar, was den Vergleich erleichtert. Doch wenn wir uns zu sehr auf diese äußeren Maßstäbe konzentrieren, verlieren wir leicht den Kontakt zu dem, was für uns selbst wirklich wichtig und sinnvoll ist. Plattformen wie Instagram oder LinkedIn verstärken dieses Phänomen, da sie den Erfolg anderer oft nur oberflächlich darstellen – als perfekte, durch Filter verzerrte Realität. Dies fördert das „Hervorheben des Besten“ und verstärkt das Gefühl, dass man selbst weniger erreicht hat, obwohl das Bild, das wir von anderen sehen, verzerrt oder unvollständig ist.
Der Vergleich mit anderen ist demnach oft eine verzerrte Wahrnehmung, da wir die äußeren Erfolge anderer sehen, aber ihre inneren Kämpfe oder Unsicherheiten nicht kennen. Wir deuten den Erfolg anderer oft auf Basis dessen, was wir sehen, und projizieren unsere eigenen Unsicherheiten darauf. Diese subjektive Deutung lässt uns die eigenen Erfolge häufig übersehen oder unterschätzen. Wenn der Erfolg anderer der Maßstab ist, tendieren wir dazu, unser Leben nach externen Bestätigungen auszurichten – nach Anerkennung durch andere, Lob oder gesellschaftlicher Anerkennung. Dieser äußere Fokus kann dazu führen, dass wir die Verbindung zu unseren inneren Werten und Zielen verlieren. Statt nach innen zu schauen und uns zu fragen, was für uns selbst wirklich wichtig ist, richten wir uns nach dem, was andere von uns erwarten oder was gesellschaftlich als Erfolg gilt.
Ein ständiger Vergleich mit anderen hindert uns oft daran, klar zu erkennen, was wir wirklich wollen. Wir verlieren den Kontakt zu unseren eigenen inneren Zielen, weil wir so sehr damit beschäftigt sind, nach äußeren Erfolgsmaßstäben zu streben. Das führt oft zu innerer Unruhe und Unzufriedenheit, weil wir uns nicht auf unsere authentischen Bedürfnisse und Wünsche konzentrieren.
Erfolg sollte als Ausdruck der eigenen Werte erlebt, gesehen und gespürt werden. Stolz entsteht besonders dann, wenn der Erfolg im Einklang mit den eigenen Werten und Überzeugungen steht. Wenn wir etwas erreichen, das uns persönlich wichtig ist – sei es beruflich, persönlich oder zwischenmenschlich – fühlen wir uns innerlich erfüllt und stolz. Dieser Stolz kommt von innen und ist tiefer, als wenn wir nur äußere Anerkennung anstreben. Wenn wir stolz auf uns selbst sind, stärken wir unser Selbstwertgefühl. Wir bestätigen uns selbst, dass wir wertvoll sind und in der Lage, unsere Ziele zu erreichen. Dieses Gefühl von Stolz ist besonders wichtig für die emotionale Gesundheit, da es ein Zeichen dafür ist, dass wir uns selbst als fähig und kompetent ansehen.
Erfolge zu sehen, anzuerkennen und stolz darauf zu sein, erfordert sowohl Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten als auch ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein. Ansätze wie Neuro Embodiment und systemisches Coaching bieten wertvolle Werkzeuge, um diesen Prozess zu unterstützen. Indem man den Körper, das Nervensystem und das Bewusstsein bewusst einsetzt, können Erfolge nicht nur rational, sondern auch emotional und körperlich tiefer verankert werden. Das führt zu einer ganzheitlichen Integration von Erfolg und stärkt das Selbstvertrauen nachhaltig.
Fragen zur Selbstreflexion: „Was möchte ich wirklich erreichen und warum?“ „Welche Werte sind mir wichtig und wozu sind sie gut?“ „Was erfüllt mich und lässt mich stolz auf mich sein?“ „Wozu ist das alles gut und für was dient es mir?“
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